Standort Historie Einheiten Fliegerhorst Technik LeKG 44 Leipheim Sitemap Geschichten

LeKG 44 Leipheim

Leichtes Kampfgeschwader 44

Da das Geschwader im V-Fall mit Personal der WaSLW 50 und Reservisten sowie Material des Übungsplatzkommandos Decimomannu (ständiges G.91 Kommando) sowie der WaSLW 50 wieder in den aktiven Dienst versetzt worden wäre hat es seinen Platz, wenn es um die Geschichte von "fursty" geht.

Durch eine Änderung der NATO-Doktrin, eine knappe Etat- und Personallage entschloß sich die Luftwaffenführung, nicht zwei reine AG´s und vier leichte JaboG´s auszurüsten, sondern lediglich vier JaboG´s, welche auch Aufklärungsrollen übernehmen sollten. Diese wurden als "Leichte Kampfgeschwader" bezeichnet. Jeder Verband besteht dabei aus zwei fliegenden Staffeln (Aufklärungs- und Jabo-Staffel), wobei für die Einsätze jeder Staffel jeweils 70% in der Primärrolle und 30% in der Sekundärrolle vorgesehen waren (jeweils Jabo-Einsatz bzw. Aufklärung). So wurde am 01.07.1965 das AG 53 in das leichte Kampfgeschwader (LeKG) 44 umbenannt, man verblieb jedoch auf dem Standort Leipheim. Bereits kurze Zeit später, am 1. Februar 1966, flog man die 25.000 Flugstunde auf der Gina im Geschwader. Im Mai 1966 nahm die Aufklärungsstaffel am XI. Royal Flush Aufklärungswettbewerb teil und erzielte das beste deutsche Ergebnis. Im gleichen Jahr erhielt das gesamte Geschwader eine taktische Überprüfung (TAC EVAL) mit der Note sehr gut. 1967 nahm schließlich die Jagdbomberstaffel am NATO-Jabo-Wettbewerb AIR TAC teil, Hauptfeldwebel Hermann gewinnt als erster deutscher Flugzeugführer der deutschen Luftwaffe die "Scip-Bombing"-Trohäe. Die restlichen Flugzeugführer des Verbandes erreichen in der Gesamtwertung vordere Plätze. Mitte der 70iger Jahre wurde das Geschwader aufgelöst und in eine Geräteeinheit umgewandelt, das Personal wurde anschließend überwiegend im Jagdbombergeschwader 35 eingesetzt. Mit Ausmusterung der Gina wurde auch die Geräteeinheit aufgelöst. (Text: BW-Flyer)

 

Bild: Günter Grondstein 25.08.1978

Geschichtlicher Ablauf

 

Patches

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Luftbild Fliegerhorst Leipheim

Von der Me 262 zum LeKG 44

ME 262 V3 in Leipheim

Ab 1942 diente der Flugplatz als Erprobungsstation der Messerschmittwerke Augsburg.

Am 18. Juli 1942 fliegt Fritz Wendel den ersten, in Serie produzierten Düsenjäger, der Flug dauerte 12 Minuten. Am 13. März verlegt ein ME 262 Verband nach Leipheim, auf der Autobahn wurde gestartet und auf dem Rollfeld des Flugplatzes gelandet, um möglichst schnell nach der Landung die Maschinen unter Bäumen verstecken zu können. Als Gefechtsstand nutzte man das Autobahnrestaurant Leipheim.

Der Verband wurde durch Desorganisation in den letzten Kriegsmonaten, von 2 Kommodores geführt. Major Barth und OTL Hafensleben. OTL Hafensleben wurde bei einem Angriff von amerikanischen Jabos, in seinem Dienst Kfz getötet.

US-Basis 1951 - 1959

1951 begann die US Army mit dem Ausbau der Basis. Danach bezog zunächst ein Instandsetzungsbataillon den Platz, ein Pionierbataillon aus Stuttgart, eine schwere Flusspioniereinheit und ein Panzerbataillon.

1953 – 1956 wurden die Erweiterungsbauten fortgesetzt. Vom 14. Februar 1957 – 30. September befanden sich Sabre F-86D aus Bitburg auf dem Platz. Die Führung des Platzes hatten Major Peersoll und Captain Seager.

Die Deutsche Luftwaffe

Am 16. März 1959 übernimmt die Deutsche Luftwaffe den Platz, mit einem Ausbildungsbataillon des 4. Ausbildungsregimentes.

Am 1. Oktober 1969 wurde das Allwetter-Jagdgeschwader 75 trotz vorhergehender Aufstellungsprobleme aufgestellt, Kommodore war Major Wegener. Da das ursprünglich geplante JG 74 nicht aufgestellt wurde, somit stand das Personal nun dem JG 75 zur Verfügung. Dieser setzte sich auch ein dass das Geschwader erhalten blieb und als JG 75 IN Neuburg aufgestellt wurde. Der Lw-Führung wurde klar das dass man nur für 4 Jagdgeschwader aufbringen konnte. Das JG 75 wurde nach seinem Umzug nach Neuburg in JG 74 umbenannt. Man setzte damals auf die Sabre F-86 K. 1961 kamen das Luftwaffen POL Depot und die Feldwerft Fiat G-91des Luftwaffenversorgungsregiments 3 nach Leipheim.

Am 7. Jahrestag des Beitritts der Bundeswehr zur NATO am 5. Mai 1962 wurde das AG 53 mit Fiat G-91 aufgestellt. Bereits am 3. April 1962 erfolgte die Verlegung des AG 53 von Erding nach Leipheim. Erster Kommodore wurde OTL Bergh, gleichzeitig war es das erste Geschwader, das mit Fiat G-91/R3 ausgerüstet wurde. Am 11. April 1962 wurden 4 Maschinen überführt. Die Flugzeugführer waren, OTL von Bergh, Major Janke, Major Gröndahl und Hptm. Eberhard. Am 5. Mai konnte das Geschwader in Dient gestellt werden.

Das LeKG 44

Aufgrund organisatorischer Änderungen innerhalb der Luftwaffe, erhielt das Aufklärungsgeschwader 53 am 1. Juni 1965 die Bezeichnung Leichtes Kampfgeschwader 44. Am 20. Juni führte das Geschwader erstmalig einen „Tag der offenen Tür2 durch, es waren ca. 25000 Besucher auf dem Platz.

Am 8. Juli 1965 nimmt das Geschwader mit 2 Besatzungen am Patroullienflug der Klasse Do 27 teil, dabei belegen Olt Amtmann, Olt Nauber, Olt Kaukel und Fw Wuggazer den ersten und zweiten Platz.

Im September verlegt zur Erprobung des Einsatzkonzepts G-91 sowie der Einsatzbereitschaft von Personal und Geräten eine voll ausgerüstete und bewegliche Einsatzstaffel mit 260 Soldaten zur Durchführung der Übung „Sprungbrett„ auf die Basis Giebelstadt.

Am 1. Februar 1966 wurde die 25.000 Flugstunde auf Fiat G-91 seit Bestehen des Geschwaders durch Feldwebel Fritz Lang geflogen.
Im Mai 1960 nahem die Aufklärungsstaffel des LeKg 44 unter dem Motto „Am Himmel wird gepokert„ am „11. Royal Flush„ Aufklärungswettbewerb teil. Das Aufklärungsteam belegte unter sieben Teilnehmern den 4. ATAF als bestes Team den 4. Platz ein. Im Juli des gleichen Jahres besteht das Geschwader die NATO Überprüfung (TACEVAL)
Am 17. April 1967 findet der erste Nachtflug satt.

Das Geschwader nahm 1967 in Wildenrath erstmals am NATO-Wettbewerb Air-Tac teil. HFw Hermann gewann als erster Flugzeugführer der Deutschen Luftwaffe die NATO Trophäe im „Scip-Bombing„.
Vom 18. Juli bis 26. Juli 1968 findet ein Staffelaustausch mit 8 Flugzeugen der 32. Stormo in Brindici/Italien statt. Im September 1968 beteiligt sich das Geschwader am Truppenversuch „Seitensprung„, dabei wird unter Beweis gestellt, dass Einsätze auch von Autobahnteilstücken, bei Tag und Nacht erfolgen können.
Vom 8. – 12. September 1968 fand ei Heeresübung „Rösselsprung„ statt, dazu verlegte das Geschwader nach Oldenburg, zur 3. Luftwaffendivision.
Mitte September findet ein Staffelaustausch mit einer dänischen Einheit in Karup statt.

Hfw Richard Bergt erreicht im Oktober 1969 seine 5.000 unfallfreie Flugstunde, davon 3.500 auf Jet/Flugzeugen.
Im Juli 1970 führte das LeKg44 einen Staffelaustausch mit der 7. EC aus Nancz durch. Die Einsatzflugzeuge waren Mystere.

Am 18. August 1970 erreichte das Geschwader die 100.000 Flugstunde, die von Hauptmann Hermanns geflogen wurde. Am 12. Mai 1972 erreicht das Geschwader als erster Verband der Luftwaffe 100.000 Flugstunden auf der Fiat G-91.
Ende Mai 1972 flog eine voll ausgerüstete Einsatzstaffel mit 141 Soldaten und 14 Maschinen nach Bandirma um die Einsatzbereitschaft zu erproben. Im Oktober 1972 konnte die Radar-Anflug- und Landecontrolle (GCA) den 100.000 geführten Anflug verzeichnen. Im November 1972 beteiligt sich das LeKg 44 am „Sharp-Shooter„ Wettbewerb der 1. Lw. Div. Auf Sardinien erreicht das Geschwader bei allen 3 Wettbewerben (Raketenschießen, Bombenwurf und Bordkanone, den 1. Platz sowohl in der Mannschaftswertung (Hptm. Bruhns, Olt. Schmid und HFw. Wolf) als auch in den Einzelwertungen.
Im Mai 1973 erreicht der Verband die bestmögliche Note beim TACEVAL. An einem Tag wurden 205 Einsätze geflogen (bis dahin einmalig in er Lw) an 2 Tagen wurden insgesamt 349 Einsätze geflogen, der Klarstand der Maschinen lag bei 100%.
Am 22.Juli 1973 veranstaltet das Geschwader einen Großflugtag, den über 100.000 Zuschauer erleben. Damit verabschiedet sich das LeKg 44 von Leipheim. U.a. waren eine Formation von 16 Fiat G-91 zu sehen, aber auch die „Patrouille de France„ mit Fouga Magister konnte bestaunt werden. Auch 1973 gewann man den „Sharp-Shooter„ Wettbewerb zumindest in der Mannschaftswertung (Maj. Kurz, Maj. Hartl, Hptm. Fey, Hptm. Berns), 1974 war dies ebenso der Fall (OLt. Hermanns, Maj. Wronowsky, Hptm. Gebauer, Hptm. Fey). In allen 3 Disziplinen stellt der Verband die ersten beiden Plätze. In diesem Jahr erhält der Verband auch erstmals den Flugsicherheitspreis für das Jahr 1973 aus den Händen des Generals der Luftflotte, Generalleutnant Wehnelt.

Gegen Ende Juni 1975 ist die Auflösung des Geschwaders abgeschlossen. Am 24. Juni wurde das Geschwader durch den Kommandeur der 1. Lw. Div. Brigadegeneral von Bergh außer Dienst gestellt. Dieser war vor 14 Jahren der erste Kommodore des Geschwaders.

Druckbare Version